Das Mundstück -
elementarer Bestandteil bei Blasinstrumenten


Keine Klarinette und kein Saxophon spielt ohne Mundstück und Blatt. Genau genommen ist das Mundstück der entscheidende Teil, denn es bildet den sogenannten Tonerreger, von Akustikern auch Tongenerator genannt. Die schöne, teure Klarinette aus edlem Holz und das versilbert oder goldlackiert glänzende Saxophon sind – physikalisch gesehen – „nur“ die Resonatoren. Mundstück und Blatt liefern also die primären Tonwellen, auf die das Instrument dann, ähnlich einem gut eingestellten Sender, reagieren wird. Also: ohne gutes Mundstück (und ebensolches Blatt) geht überhaupt nichts.

Mundstücke werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, als da sind Kautschuk (Ebonit), Cocobolo- oder Grenadillholz, Glas, Metalle und verschiedene Kunststoffe. Manche dieser Materialien sind auf Dauer hygienisch nicht ganz unbedenklich, wenngleich auch nicht gefährlich. Als sehr guter Werkstoff hat sich unser Acrylkomposit erwiesen, da es neben tadellosen Klangeigenschaften vom gesundheitlichen Standpunkt her unbedenklich ist und die Bahn sich nicht verzieht.

Ein Mundstück ist zwar nur ein Einzelteil, wenn man die Blattschraube (damit wird das Blatt befestigt) und das Blatt selbst wegrechnet. Allerdings weist es einige für Ansprache, Stimmung und Klang äußerst wichtige Parameter auf. Zunächst muss die Rückbohrung mit der Bohrung der Klarinettenbirne bzw. dem S-Bogen des Saxophones harmonieren. Zentrisch muss sie auch sein, und zwar im Bereich von 1/100 mm. Noch präziser sollte die Bahnkurve verlaufen. Es sind ja Millionen von Bahnkurven denkbar, wobei wir uns unterschiedlich viele Möglichkeiten heraussuchen bzw. selbst oder mit Solisten entwickeln und in unser Programm übernehmen. Den größten Bereich nehmen dabei die sogenannten „mittleren“ Bahnen ein, die die Mehrzahl aller Musiker zufrieden stellen. Bei der deutschen Klarinette sind das um die 0,90 mm, bei der französischen etwa um 1,15 mm. Für Altsaxophon liegen die Werte etwa zwischen 1,70 bis 2,00 mm und für Tenor 2,40 mm. Dann gibt es noch lange, mittlere und kurze Bahnen, die teils mit dem Kieferbau des Spielers korrespondieren. Saxophonmundstücke werden teils mit unterschiedlichen Kammern gefertigt. Einige haben eine Stufe, die den Klang prominenter macht. Hier sind der Geschmack des Bläsers und sein Aufgabengebiet (z. B. Classic, Jazz, Volksmusik .....) entscheidend.


Ein gutes Mundstück muss nicht nur ansprechen und klingen, sondern auch weitgehend perfekt verarbeitet sein. Wenn z. B. die Bahnschenkel nicht hundertprozentig parallel laufen, kann der beste Spieler mit dem besten Blatt nichts ausrichten.
Problematisch wird es auch, wenn man mal ein zweites, identisches Mundstück haben möchte und die Bahn trotz gleicher Kammer nicht dem Original entspricht. Unsere diamantbestückten Werkzeuge auf CNC-gesteuerten Maschinen sichern Wiederholbarkeit der Parameter.
Es hat übrigens wenig Sinn, ein Mundstück kurz mal anzublasen und gleich zu kaufen, zumal es in fremden Räumen meist anders klingt als zu Hause oder im gewohnten Ambiente. Auch sollte sich der Testkandidat als blätterfreundlich erweisen; es ist schon vorgekommen, dass Musiker ein Mundstück mit einem bestimmten Blatt als hervorragend befanden und dann nie (!) wieder ein passendes Blatt fanden. Es ist bei uns üblich, dass man in Ruhe zu Hause auswählen kann.
Unsere Mundstücke, die den genannten Kriterien standhalten, werden Sie über Jahre erfreuen und Sie können sich ganz auf Ihre Musik konzentrieren!